Über eine Milliarde Euro für Corona-Tests an KiTas und Schulen, aber kaum Geld für die Bildung unserer Kinder?
Am 07.06.2023 erhielt die Partei „Lobbyisten für Kinder“ eine Antwort zu den Gesamtkosten der Corona-Tests in Kindertageseinrichtungen (KiTas), durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKJFGFI NRW).
Das Land NRW hat insgesamt „280,2 Mio. Euro zur Versorgung der KiBiz-geförderten Angebote der Kindertagesbetreuung, heilpädagogischen Einrichtungen und Gruppen sowie Brückenprojekte“ ausgegeben.
„In den Jahren 2021 und 2022 wurden zudem rund 39,7 Mio. Euro zur finanziellen Unterstützung von Kommunen gezahlt, die sich anstelle der Versorgung durch landesbeschaffte Schnelltests für PCR-Pool-Tests entschieden und hierfür eigenständig mit Laboren Verträge geschlossen haben.“
Insgesamt wurden also 320 Millionen Euro für Corona-Tests an KiTas durch das Land ausgegeben. Dazu kommen noch die Testkosten, die durch die Kommunen finanziert wurden.
Als Beispiel ist hier die Stadt Köln zu nennen, die für eine zweimalige Testung pro Woche in ihren KiTas innerhalb von weniger als vier Wochen 813.000 Euro aus eigener Tasche bezahlt hat.
Rechnet man die Kosten für Tests an Schulen dazu, hat das Land NRW insgesamt über eine Milliarde Euro für Corona-Tests an KiTas und Schulen ausgegeben.
Zum Vergleich: Für die gesamte Kinder- und Jugendförderung wurden 2023 nur 145 Millionen Euro in NRW bereitgestellt!
Für die Aufarbeitung der Folgen der Pandemiemaßnahmen an Schulen hat das Land NRW, gemeinsam mit dem Bund, 2021-2022 insgesamt 430 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 2023 sind es 100,6 Millionen Euro.
Nele Flüchter, von der Partei „Lobbyisten für Kinder“ fordert:
„Wenn das Land NRW bereit war, über eine Milliarde Euro zusätzlich für Corona-Tests an KiTas und Schulen zu investieren, dann sollte ein mindestens genauso hoher Betrag innerhalb der nächsten Jahre für die Aufarbeitung der sozialen, psychischen und körperlichen Schäden bei Kindern und Jugendlichen investiert werden.“
Aus diesem Grund fordert die Partei Lobbyisten für Kinder, dass das Programm „Aufholen nach Corona“ über das aktuelle Schuljahr hinaus verlängert wird. Nach aktuellem Stand soll dieses zum Schuljahresende auslaufen. Analog muss es ähnliche Förderprogramme für KiTa-Kinder geben.
Darüber hinaus darf der Anteil der Investitionen für Bildung im Gesamthaushalt des Landes nicht sinken. Vor allem vor dem Hintergrund, dass vor der Sommerpause am 22 Juni der neue Haushalt für 2024 entschieden werden soll und schon jetzt darauf hingewiesen wurde, dass Einsparungen geplant sind.
Martina Block, von der Partei „Lobbyisten für Kinder“ sagt dazu:
„Kinder und Jugendliche mussten während der Pandemie die größten Opfer bringen, die Schäden der Maßnahmen werden erst jetzt nach und nach sichtbar. Die Regierung ist es den Kindern schuldig, Geld in die Aufarbeitung der Schäden zu investieren, damit diese nichtsdestotrotz gesund aufwachsen können.“