Das Land NRW verpulverte über 760 Millionen Euro für Corona-Tests an Schulen – landet aber bei den Bildungsausgaben auf dem letzten Platz.
Das Land NRW war das erste Bundesland, welches sich während der Pandemie PCR-Pooltests an Grund- und Förderschulen geleistet hat, für den Versuch, Corona-Infektionen zu verhindern. Bislang waren nur die Kosten für die Schnelltests an den weiterführenden Schulen bekannt (620 Millionen Euro). Die Partei Lobbyisten für Kinder hat deshalb über „Frag den Staat“ beim Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen nach den Kosten der PCR-Pooltests gefragt und am 09.5.23 eine Antwort erhalten:
„Die PCR-Pooltestungen wurden in Nordrhein-Westfalen im Zeitraum Mai 2021 bis April 2022 an den Schulen mit Primarstufe (Grund-, Förder-, Freie Waldorf- und PRIMUS-Schule) durchgeführt. Hierfür wurden insgesamt rund 140.427.000 Euro verausgabt.“
Insgesamt hat das Bildungsministerium NRW also mind. über 760 Millionen Euro für Corona-Tests an Schulen ausgegeben, die nicht verhindert haben, dass sich 95% der Bevölkerung mit dem Corona-Virus angesteckt haben.
Susanne Dohn (Partei Lobbyisten für Kinder) sagt dazu:
„Während das Land NRW 2022 erneut den prozentual geringsten Bildungsetat aller Bundesländer im Vergleich zum Gesamthaushalt investierte, gab es währenddessen mutmaßlich den höchsten Betrag für teure Corona-Tests an Schulen aus. Von dem investierten Geld hätte man Schultoiletten vergolden können. Der Anteil der Bildungsausgaben im Landeshaushalt hat sich währenddessen im Vergleich zum Jahr 2020 prozentual zudem noch verringert!“
Dabei wären höhere Bildungsinvestitionen dringend vonnöten. Im IQB-Bildungstrend 2022 schnitten die NRW-Viertklässler besonders schlecht ab, sowohl beim Lesen als auch beim Rechnen.
Eine Evaluation der gesamten Bildungsausgaben ist angebracht. Der Bildungsetat muss sinnvoll und nachhaltig eingesetzt werden.