Bundestagswahl – Und nun?

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Die Bundestagswahl ist nun gelaufen. Hier einige Reaktionen unserer aktivsten Mitglieder:

Henning Walter (MV):
„Am Morgen danach möchte ich mein persönliches politisches Resümee veröffentlichen. Ich könnte sagen, dass mich das Ergebnis schockiert, aber leider war dieses auch in seiner geballten Wucht zu erwarten. Was in keinster Weise das Ergebnis schmälern soll, die etablierten Parteien haben seit längerer Zeit den Bezug zum Bürger verloren. Ich habe die Hoffnung, dass dieses Resultat zur Trendwende führt und Themen die die Bürger bewegen, wieder Gehör finden. Dass Bürger aus Protest rechtsradikale und europafeindliche Parteien wählen, sollte nun jeder verstanden haben.
Ich hoffe auf bessere Ergebnisse bei den Landtagswahlen 2026, in denen es endlich wieder um Themen gehen muss, die die Bürger bewegen.
Wir werden für eine gerechte und angebrachte Familienpolitik dabei sein und hoffen auf Eure Stimmen.“
 
Falko Dörnemann (NRW):
„Die Bundestagswahl liefert ein erwartbares Ergebnis bei einer erstaunlich hohen Wahlbeteiligung, für die drei Faktoren ausschlaggebend
gewesen sein dürften:
1. Massive Unzufriedenheit mit der Regierung,
2. der Aufruf, nicht die AfD zu wählen und 
3. der Wunsch, genau das eben doch zu tun.
Sämtliche Regierungsparteien haben Stimmen verloren, bei der SPD muss man gar von einer historischen Niederlage sprechen. Dies wird nicht nur für Cum-Ex-Kanzler Scholz personelle Konsequenzen haben. Klare Gewinner sind, wenig überraschend, die AfD und – vor ein paar Wochen noch undenkbar – die Linken, mit einem beachtlichen Wahlergebnis. Ganz bitter das 4,97%-Abschneiden des BSW, welches nicht nur aus einer zuletzt durchgehend schlechten Presse resultiert, sondern auch aus einem mehr als fragwürdigen Umgang mit Parteieintritten.
Fraglich, ob sich die Union als Gewinnerin sieht. Zwar stärkste Partei, aber mit weniger als 30% doch deutlich hinter den eigenen Erwartungen geblieben. Fraglich auch, welcher Spielraum sich bei der angekündigten Isolation der AfD für einen neuen politischen Kurs ergibt. Fraglich außerdem, mit welchen Verbesserungen Bürgerinnen und Bürger in den Bereichen Bildung, Pflege, Familie und Soziales rechnen können. Zu selten fanden diese Themen im Wahlkampf Erwähnung.

Bleibt die Hoffnung, dass der neu zusammen gestellte Bundestag der Bedeutung dieser Themen Rechnung trägt, sich endlich den dringenden sozialen Fragen stellt und sich der Belange von Kindern, Jugendlichen, Familien, Rentnern und Pflegebedürftigen annimmt. Familienpolitik gehört in den Fokus. Bleiben hier die benötigten Investitionen aus, sind weitere negative Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den sozialen Frieden in Deutschland zu erwarten.“

Martina Block (NRW):
„82,5 Prozent Wahlbeteiligung insgesamt zeigen, dass die Menschen an Politik interessiert sind und um ihre Bedeutung wissen.
Interessant ist, dass durch den vorgezogenen Wahltermin etwa 400.000 junge Menschen weniger ihre Stimme abgeben konnten, da sie das Wahlalter von 18 Jahren noch nicht erreicht hatten.
 
Wir weisen von Anfang an darauf hin, dass Politiker im Grunde genommen für die größte Wählergruppe arbeiten, für die Seniorinnen und Senioren. Eltern, die die Nase voll von mieser Familienpolitik hatten, haben „Lobbyisten für Kinder“ gegründet – um Familien politisch in den Mittelpunkt zu stellen. Mit einer Politik für Alte kann das nicht gelingen. Darum wünsche ich mir ein Familienwahlrecht, in welchem jedes Familienmitglied eine eigene Stimme hat, die die Eltern zunächst verwalten.“
 
René Becke (MV):
„Kinder, Jugendliche und Familien haben bei dieser Bundestagswahl keine Rolle gespielt. Mal wieder. Es ist erschreckend, wie wenig Wertschätzung die junge Generation erfährt. Bildung und soziale Arbeit sind stark unterfinanziert und kriechen auf dem Zahnfleisch. Hier muss sich dringendst etwas ändern, sonst sehe ich schwarz für den Standort Deutschland.“
 
Ben Luca Kowarik (BB):
„Erneut haben die großen Parteien und die Direktkandidaten von Brandenburg die wichtigen Themen Schule, Familie, Kinder und Jugendliche nur oberflächlich behandelt.
Den Kommunen fehlt es immer mehr an Geld.“
 
Nicole Reese (NRW):
„Ich bin froh, dass der polarisierende Wahlkampf endlich zu Ende ist. Die Ampel wurde deutlich abgewählt und ich wünsche mir, dass es der CDU gelingt, mit dem Koalitionspartner die Themen, die der Bevölkerung wichtig sind, anzugehen. Große Hoffnung habe ich dabei allerdings nicht. Insbesondere Themen, die für Familien wichtig sind, haben im Wahlkampf keine Rolle gespielt, obwohl Investitionen in Bildung langfristig die beste Rendite versprechen. Stattdessen wird in Waffen und Aufrüstung investiert so wie über einen Pflichtdienst diskutiert, das heißt, den jungen Menschen wird nach drei Jahren Entwicklungsentzug während der Corona-Zeit noch ein weiteres Jahr ihres Lebens geklaut! Dies macht mir große Sorgen.“