Pressemitteilung: Drastische Kürzungen der Schulsozialarbeit in Niederkassel geplant – Aufruf zur Teilnahme an der Protestkundgebung am 26.09.2023
Die Zahl der Stellen für die Schulsozialarbeit in Niederkassel (Rhein-Sieg-Kreis, NRW) sollen im kommenden Jahr von 3,5 Stellen auf 1,5 Stellen gekürzt werden. Dies empfahl der Jugendhilfeausschuss der Stadt Niederkassel in seiner Sitzung vom 30.08.2023. Die finale
Entscheidung wird am kommenden Dienstag, den 26. September, im Stadtrat fallen.
Die Partei Lobbyisten für Kinder sind der Auffassung, dass gerade jetzt ausreichend Schulsozialarbeit dringend benötigt wird, zumal aufgrund der bevorstehenden Schließung einer Förderschule im Stadtgebiet zukünftig ein noch höherer Bedarf bestehen wird.
Dazu kommt, dass in 2021 47.500 Jugendliche keinen Schulabschluss erworben haben. Claudia Steinfels (Lobbyisten für Kinder) sagt dazu: „In Anbetracht der Anzahl nicht besetzter Ausbildungsstellen in Deutschland sowie der Boomer-Generation, die in den kommenden Jahren in Rente gehen wird, brauchen wir jedes Kind.“
Laut Pressemitteilung der Landesregierung NRW vom 24.09.2021 soll ein neues Kapitel für die Schulsozialarbeit anbrechen, da diese gesichert, gestärkt und ausgeweitet wird.
In einem ausführlichen Telefonat mit der Stadt Niederkassel erfuhr die Partei, dass der Rhein-Sieg-Kreis sogar eine Erhöhung der Unterstützung erhalten habe. Allerdings führte dies nicht zu einer finanziellen Erhöhung der Landesmittel für die Stadt Niederkassel, sondern
zu einer Senkung. Der Grund dafür ist, dass es sich bei den Fördermitteln bis Mitte 2021 um eine befristete finanzielle Unterstützung handelte. Nicht alle Städte des Rhein-Sieg-Kreises hatten das freiwillige Angebot genutzt. Mit der Veränderung hin zu dauerhafter Unterstützung,
wurde das Angebot von mehr Städten in Anspruch genommen. Somit sank der Betrag für die Stadt Niederkassel, da von der Förderung nun mehr Städte profitieren.
Die Stadt Niederkassel konnte den Anteil der Stellen für Schulsozialarbeit bis zu diesem Jahr noch aufrechterhalten, da Mittel aus dem Programm „Aufholen nach Corona“ dafür verwendet wurden. Dieses Programm ist nun ausgelaufen. Die Lobbyisten für Kinder haben deshalb
das Schulministerium des Landes NRW zur Klärung angeschrieben.
Susanne Dohn (Lobbyisten für Kinder) sagt: „Wir fordern, dass die Konzeption neu überdacht wird und die Fördermittel derart verteilt werden, dass kein Nachteil für die Städte entsteht, die die Schulsozialarbeit in ihren Schulen früher ausgebaut haben.“
Auch seitens der Niederkasseler Elternschaft regt sich Protest. Die Petition „Stoppt die Abschaffung der Schulsozialarbeit an Niederkasseler Schulen“ hat aktuell 1.551 Unterschriften erhalten und das bei einer Gesamteinwohnerzahl von 6.085 Personen.
Weitere Proteste sind bei der Ratssitzung der Stadt Niederkassel am 26.09.23 geplant. Treffpunkt ist um 17:30 Uhr, am Haupteingang der Alfred-Delp-Realschule, Langgasse 126, Niederkassel